Zur klassischen Suchmaschine: Keywords haben zwar immer noch eine Bedeutung, aber nicht mehr in der Form wie bisher gekannt und schon gar nicht als Metatag. Und zu den üblicherweise vermuteten Suchmaschinentricks, mit denen man eine Webseite innerhalb kürzester Zeit auf den ersten Platz der ersten Suchergebnisseite bringt, verliere ich lieber kein Wort.**
Trotzdem gibt es einige Punkte, auf die du bei Erstellen einer Webseite aus suchmaschinentechnischer Sicht achten solltest - und das gilt auch für RapidWeaver-Projekte:
Ich will in einer kleinen Blogartikelfolge wesentliche Elemente zusammentragen...
Grundlegende "Tricks"
- Setze die Spracheinstellungen deines Projektes auf die Sprache, in der auch die Seiteninhalte angelegt sind (Settings > General > Site Language).
- Schau, dass die Domain deiner Seite eine sprechende Domain ist und vermeide unter allen Umständen Umlaute im Domainnamen.
- Lege für alle Einzelseiten einen sprechenden Namen an, der etwas mit dem jeweiligen Seiteninhalt zu tun hat. Die von RapidWeaver automatisch angelegten Seitennamen reichen nicht aus. Das machst du im Seiteninspektor unter General > Folder bzw. Filename (bei Seiten, bei denen Tidy Website Links aktiviert ist, muss der Filename immer auf index lauten.
- Aktiviere das Erstellen einer Sitemap, denn das erleichtert den Suchmaschinen den Zugriff auf deine Seiten (Settings > Advanced > Generate Search Engine Site Map).
- Erstelle eine robots.txt-Datei für deine Projekte oder bediene dich der Möglichkeit, die Indexierbarkeit deiner Einzelseiten mit einem Rpbots-Tag zu ermöglichen bzw. zu verhindern. Das geht im Seiteninspektor unter Meta Tags.
- Erstelle eine kurze Beschreibung des Seiteninhaltes, und zwar individuell für jede einzelne Seite. Auch das machst du im Seiteninspektor unter Meta Tags > Description.
Layout und Benutzerfreundlichkeit
Wichtig ist eine Seitendarstellung, die sowohl auf Desktop- wie auf Mobil-Geräten gut funktioniert. Das funktioniert bei den fertig vorkonfigurierten Themes von alleine (mehr oder minder gut), bei den framework-basierten Projekten wie Foundry, Foundation u.a. musst du dir selbst Gedanken machen. Wichtig ist aber primär, dass der Seitenbesucher auch das finden soll, was du ihm vermittelt (ich schreibe mal nicht "verkaufen") möchtest.
Viel mehr brauchst du an "Tricks" erst einmal nicht zu machen, alles Weitergehende ist Profiwissen. Konzentriere dich um so mehr auf die Qualität deiner Inhalte:
- Erstelle keine Textwüsten, sondern kurze, prägnante und schnell erfassbare Inhalte
- Gliedere deine Texte mit Überschriften, die in H-Tags gesetzt werden (das geht mit üblichen Header-Stacks) und achte dabei darauf, dass die Überschriftenhierarchie von H1 bis H6 eingehalten wird
- Kopiere keine Texte von anderen Webseiten
- Optimiere deine Bilder, d.h. schaue, dass die Pixelabmessungen nur so groß wie absolut möglich sind und reduziere die Dateigröße soweit, dass die Qualitätsverluste gerade noch erträglich sind
- Versehe deine Bilder mit sogenannten ALT-Tags, das sind Texte, die den Bildinhalt kurz beschreiben
SEO beschränkt sich nicht nur auf die Optimierung vom Meta- und ALT-Tags oder irgendwelche technischen Aufbereitungen im Webseiten-Untergrund. Seiten müssen eine Struktur besitzen, die der Seitenbesucher versteht und die ihn dorthin führt, wo du ihn hin haben willst.
Du erstellst also ein benutzerfreundliches Layoutkonzept, welches geräteübergreifend einwandfrei funktioniert (im schlimmsten Fall von der AppleWatch bis zum 5K-Fernseher). "Benutzerfreundlich" heißt aber nicht, dass du die Startseite mit einem bemühten "Willkommen auf meiner Homepeitsch" erschreckst, sondern dass du den Interessen und Fähigkeiten deiner Zielgruppe möglichst gerecht wirst und sie dorthin führen musst, wo du sie haben willst - im schlimmsten Fall zum "Kaufen-Button". Kennst du deine Zielgruppe überhaupt...?
Interessante Inhalte
Erst einmal brauchst du gute Inhalte, die den Besucher für das, was du “verkaufen” willst, interessieren. Das, was du wahrscheinlich unter Suchmaschinenoptimierung verstehst, ist eher nachranging. Mach dir ein Konzept, wer dein Seitenbesucher überhaupt ist und was er potentiell im Internet sucht. Für dessen Problem bietest du im eine Lösung. Aber dazu musst du deinen Seitenbesucher kennen bzw. dir ein exaktes Bild von ihm machen. Und halte dir vor Augen, dass das, was du für interessanten Inhalt hältst, für den Seitenbesucher vielleicht eine sterbenslangweilige Angelegenheit ist...
Sowohl die Texte wie auch die Bilder sollten hohen Ansprüchen genügen und dem Seitenbesucher irgendeinen Mehrwert bieten. Marketinggewäsch ist nicht angezeigt, denn das machen alle anderen auch. Überlege dir, ob du Texte von einem Webtexter erstellen lässt und Fotos solltest du auch besser nicht mit dem iPhone knipsen, sondern auf professionell erstelltes Material zurückgreifen.
Was du nicht brauchst, sind endlose Ergüsse über dein Arbeitsgebiet oder dein Produkt - auch wenn du selbst noch so überzeugt von deiner Dienstleistung oder deinem Produkt bist, will das, was du schreibst, ab einem gewissen Punkt niemand mehr lesen. Es gilt hier Text und Code in ein zielführendes Verhältnis zu setzen und den Text so aufzubereiten, dass er einmal den Seitenbesucher fesselt und zum anderen den Suchmaschinen über bestimmte Schlüsselbegriffe Ansatzpunkte bietet.
Wenn du das alles beherzigst, hast du schon mal nicht viel falsch gemacht. Der Rest ist Kür - und die solltest du ggfs. den Profis überlassen. Aber das sagte ich schon.
Im nächsten Blogartikel werden wir uns mit dem Thema Überschriftenhierarchie beschäftigen.
Bildquelle: Pexels